Weiterhin ein Außenseiter?

Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass die Didaktik und Methodik der Waldorfschulen bisher ein Schattendasein im schulpädagogischen Diskurs der Erziehungswissenschaft geführt haben. Vor genau zwei Jahrzehnten bemerkte Jens Soentgen in seinem bemerkenswerten Beitrag ,,Über goetheanische Chemie“, dass sich die Erziehungswissenschaft bislang nicht um den naturwissenschaftlichen Unterricht an Waldorfschulen gekümmert habe¹. Daran scheint sich bis heute nicht viel geändert zu haben. Denn erst vor kurzem traf auch Angelika Wiehl die Feststellung, dass trotz des öffentlich beachteten Erfolgs der Waldorfschulen ,,in der Methodendiskussion der Schulpädagogik und Erziehungswissenschaft der spezifische Ansatz der Waldorfmethodik bisher keine Rolle [spielt]“². Angesichts dessen stellt sich selbstverständlich die Frage nach den Gründen für dieses offensichtlich schwierige Verhältnis. Die folgenden Überlegungen sollen hierüber etwas mehr Klarheit schaffen.