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Hitlers ,,Mein Kampf“. Eine Edition – aber für wen?

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In Deutschland ist nach 72 Jahren wieder eine Ausgabe von Hitlers ,,Mein Kampf“ erschienen. Die Herausgeber des zweibändigen Werkes betonen, dass es für dieses Editionsvorhaben ,,im Grunde wenig Vergleichbares“ (S. 66) gebe.1 Das trifft insofern zu, als es sich um die erste historisch-kritische Gesamtausgabe handelt. Es dürfte aber auch kaum eine andere zeitgeschichtliche Edition geben, um die in der Öffentlichkeit schon vor ihrem Erscheinen so viel Aufhebens gemacht wurde wie um diese Edition von ,,Mein Kampf“. Das hatte weniger wissenschaftliche als politische Ursachen. Der nationalsozialistische Franz Eher Verlag, bei dem die Urheberrechte für ,,Mein Kampf“ lagen, war 1945 vom Alliierten Kontrollrat als Organisation der NSDAP verboten worden. 1965 war das Urheberrecht nach einem komplizierten juristischen Prozess an den Bayerischen Staat gefallen, der es seitdem durch sein Finanzministerium durchsetzen ließ. Das Ministerium konnte das Urheberrecht nach den gesetzlichen Bestimmungen, angerechnet vom Tod Hitlers, 70 Jahre lang wahrnehmen, womit es bis zum 1. Januar 2016 jeden Nachdruck von ,,Mein Kampf“ verhindern konnte. Das Urheberrecht diente selbstverständlich nicht dem Schutz des Autors, sondern hatte von Anfang an einen politischen Zweck – mit seiner Hilfe sollte verhindert werden, dass mit ,,Mein Kampf“ nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet wurde.

Document Type: Research Article

Publication date: 01 January 2016

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