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Open Access Der Kampf um die Materialität digitaler Zeichen. Dissens und Verletzbarkeit miteinander – nicht gegeneinander – denken

Zusammenfassung:

Der Beitrag diskutiert die Diskursivierungen von ,Political Correctness‘ anhand des Dualismus von ,Hassrede‘ und ,Redefreiheit‘ im Kontext digitaler Teilöffentlichkeiten. Einerseits funktioniert der ablehnende Rekurs auf den Begriff ,Political Correctness‘ unter dem Deckmantel der Redefreiheit als Legitimierung herabsetzender Adressierungen. Andererseits dient der Begriff der Formierung eines Diskurses über ,Hassrede‘, der darauf zielt, die Äußerungsmöglichkeiten einzuschränken. Zunächst wird herausgearbeitet, inwiefern sich das Verhältnis von ,Hassrede‘ und ,Redefreiheit‘ als oppositionelle Einschätzung der Materialität digitaler Zeichen verstehen lässt. Darauf aufbauend wird dargelegt, dass beide Diskurse an einem (vermeintlich) konsensualen Universalismus orientiert sind und damit tendenziell an einer Entpolitisierung des Internets arbeiten. Abschließend werden die Begriffe Virtualität und Verletzbarkeit als mögliche Artikulationsformen einer alternativen Denkweise vorgestellt, welche nicht mit der moralischen Orientierung am Konsens verknüpft ist, sondern Prozesse des durchaus konflikthaften Aushandelns von Positionen – insbesondere im Kontext digitaler Hypermedialität – zu einem konstitutiven Moment demokratischen Miteinanders erklärt.

Keywords: Dekonstruktivismus; Digitalität; Dissens; Hassrede; Hate Speech; Redefreiheit

Document Type: Research Article

Publication date: January 1, 2020

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  • Das Jahrbuch für Pädagogik macht es sich seit 1992 zur Aufgabe, Diskurs- und Realentwicklungen in Pädagogik und Bildungspolitik kritisch zu begleiten und aus bildungs- und gesellschaftstheoretisch interessierter Perspektive zu beleuchten. Als bildungstheoretische Leitidee gilt ein Konzept von Mündigkeit, welches historisch und theoretisch im internen Zusammenhang von Aufklärung, Demokratie und Bildung gründet. Pädagogik wird als ein spezifisches theoretisches und praktisches Handlungsfeld von Gesellschaft begriffen. Nach dem Verständnis des Jahrbuchs können daher Fragen von Bildung und Erziehung nicht allein aus der disziplinären Perspektive der Erziehungswissenschaft bearbeitet werden, sondern bedürfen interdisziplinärer gesellschafts- und humanwissenschaftlicher Zugänge. Der interdisziplinäre Horizont und die Verknüpfung von bildungs- und gesellschaftstheoretischen Sichtweisen schlagen sich sowohl in der Wahl der Jahresthemen wie der Autorinnen und Autoren nieder. Einen markanten Zug im Profil des Jahrbuchs bildet die zentrale Bedeutung des Jahresthemas, auf welches sich nahezu alle Beiträge beziehen, so dass jeder Band als jährliches Periodikum zugleich ein Aufsatzband zu einer thematischen Fragestellung ist.
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