
Keuper 1820–34: Geburt eines stratigraphischen Begriffes
Die stratigraphischen Einheiten, durch welche heute die Erdgeschichte untergliedert wird, haben eine unterschiedliche und zum Teil recht komplexe Entstehungsgeschichte, wie hier am Beispiel des Keupers (Obere Trias) gezeigt werden soll. Das Wort ‘Keuper' geht auf einen volkstümlichen Namen für bunte Tongesteine im Raum Coburg (Süddeutschland) zurück. In den geologischen Sprachgebrauch wird es 1822 durch Leopold von Buch eingeführt, der es noch als Gesteinsnamen verwendet und die entsprechenden Schichten dem Buntsandstein zuweist. Die richtige Einstufung dieser Schichten über dem Muschelkalk gelang erstmals Ludwig Hausmann und Peter Merian um 1820. Doch erst nachdem in den nachfolgenden Jahren deren Ergebnisse durch die Arbeit etlicher anderer Forscher bestätigt wurden, fand die neue, bis dahin unbenannte Formation aus bunten Mergeln und Sandsteinen breite Anerkennung. Als stratigraphischer Begriff, der auch Sandsteine und Gips umfaßt, wird die Bezeichnung Keuper erstmals von Friedrich Hoffmann im Jahre 1823 verwendet und von Christian Keferstein 1824 in die Literatur eingeführt. Eine wichtige Rolle spielten die Arbeit an den ersten geologischen Übersichtskarten Deutschlands (ab 1821) und die Aufnahme der neuen Formation in die erste internationale Formationstabelle durch Keferstein (1825). Mit der Integration des Keupers in die neue Formation ‘Trias' durch Friedrich August von Alberti 1834 bekommt diese Einheit ihren seither festen Platz in der Stratigraphie.
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Document Type: Research Article
Affiliations: Herrmann-Ehlers-Straße 48, D-72762, Reutlingen, Germany
Publication date: September 1, 1996
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